Gesamtzahl der Objekte: circa 1 Million
Objektgattungen: Akten, Briefe, Werkmanuskripte, Typoskripte, Privatbibliotheken, Fotos, Tonträger, Zeitungen, digitale Objekte, Möbel, persönliche Gegenstände, Gemälde, Büsten
Datierung der Objekte: 1750 bis 2013
Erfassung: Der Erschließungsstand ist unterschiedlich. Die Archivbestände werden in ARCINSYS (Archivinformationssystem Hessen) verzeichnet. Privatbibliotheken sind zum großen Teil im Online-Katalog der Universitätsbibliothek nachgewiesen. Teilweise sind ältere Karteikartenverzeichnungen vorhanden.
Am 21. September 1921 wurde mit Carl Gebhardt (1881–1934) als erstem hauptamtlichen Archivleiter das „Schopenhauer-Archiv“ gegründet. Damit wurden die nach dem Tod von Arthur Schopenhauer (1788–1860) als Nachlassort eingesetzten Sammlungen der Stadtbibliothek und das 1911 in Kiel gegründete Archiv der Schopenhauer-Gesellschaft e. V. in einer selbstständigen Abteilung der Frankfurter Stadtbibliothek zusammengefasst. Nach dem mit der Schopenhauer-Gesellschaft geschlossenen Vertrag sollte das Schopenhauer-Archiv die Bestände „dauernd aufstellen, pflegen und öffentlich zugänglich halten“. Mit der Umbenennung in „Archivzentrum“ 1990 erhielt die Abteilung mit den Themen „Frankfurter Schule“ und „Arthur Schopenhauer“ ihre bis heute bestehenden Sammlungsschwerpunkte. Seit dem Wechsel der Trägerschaft von der Stadt Frankfurt am Main zum Land Hessen im Jahr 2005 fungiert das Archivzentrum zusätzlich als Verwaltungsarchiv für die Universitätsbibliothek, dabei ist es dem Hessischen Archivgesetz unterstellt.
Die Sammlungsschwerpunkte sind: Archivgut der Universitätsbibliothek und ihrer Vorgänger (unter anderem Stadtbibliothek, Senckenbergische Bibliothek, Rothschildʼsche Bibliothek, Stadt- und Universitätsbibliothek), Überlieferung einzelner Institute der Goethe-Universität, nichtamtliches Archivgut der Universitätsbibliothek (Bestände von Vereinen und Stiftungen; Nachlässe, darunter Vor- und Nachlässe aus der Frankfurter Schule und das Schopenhauer-Archiv), zusammenhängende Sammlungsbestände (Flugschriften der Frankfurter Studentenbewegung, Sammlung Franz Lennartz zur deutschen Literatur, Internationale Luftfahrtausstellung 1909, Bildsammlung Arthur Schopenhauer, Materialsammlung zur Frankfurter Schule).
Klaus-Dieter Lehmann (Hg.): Bibliotheca Publica Francofurtensis. 500 Jahre Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Textband + Tafelband Frankfurt a. M. 1984 [1985].
Klaus-Dieter Lehmann (Hg.): Bibliotheca Publica Francofurtensis. 500 Jahre Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Register zum Textband und zum Tafelband, bearb. von Hildegard Hüttermann, Frankfurt a. M. 1986.
Arthur Hübscher: Schopenhauer-Bibliographie, Stuttgart-Bad Cannstatt 1981.
[Die Bibliographie wird jährlich fortgeführt im: Schopenhauer Jahrbuch der Schopenhauer-Gesellschaft e.V. ]
Alfred Estermann: Die Autographen des Schopenhauerarchivs der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Stuttgart-Bad Cannstatt 1988.
In der Audiodatei aus dem Nachlass von Max Horkheimer von 1965/66 heißt es: "Die Mutterliebe im Jüdischen heißt eigentlich, mein Sohn könnte der Messias sein, vielleicht ist er der Messias. Das steckt ...
»Einzelne Expeditionen in die Tiefe der Erinnerung« nannte Walter Benjamin (1892 –1940) die Prosaminiaturen seines autobiografischen Werkes Berliner Kindheit, in denen er Schauplätze und Episoden seines Aufwachsens im Berlin der Jahrhundertwende beschrieb – darunter auch die fast ...
Auf diesem Sofa wurde Arthur Schopenhauer am 21. September 1860 von seinem Arzt tot aufgefunden, der nach seinem alleinstehenden Patienten hatte sehen wollen. Bis 1944 stand es in der letzten Wohnung des Philosophen, die von der Stadt Frankfurt ...
Nicht nur unter den Dozenten und in der Hochschulleitung fanden sich immer mehr Anhänger des Nationalsozialismus, auch studentische Organisationen schlossen sich an und initiierten unter anderem die Verbrennung »undeutscher« Schriften auf dem Römerberg ...
Unterschiedliche Facetten von Aggression behandelte eine Vorlesung des berühmten Psychoanalytikers Alexander Mitscherlich (1908 – 1982) an der Universität Frankfurt im Winter 1970/71. Die Lehrveranstaltung war bewusst diskursiv angelegt: Nach einem einführenden Teil diskutierte Mitscherlich mit Fachkollegen ...
In Herbert Marcuses Bibliothek, Teil seines Nachlasses im Archivzentrum der Universitätsbibliothek, befindet sich auch eine Veröffentlichung von Rudi Dutschke (1940 – 1979) mit langer persönlicher Widmung – passend zum Inhalt in roter Schrift. Dutschke, der innerhalb ...
Das Frankfurter Psychoanalytikerpaar Alexander Mitscherlich (1908 – 1982) und Margarete Mitscherlich-Nielsen (1917–2012) veröffentlichte 1967 einen Schlüsseltext zur Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit. Mithilfe psychoanalytischer Kategorien suchten die Wissenschaftler eine Erklärung für die Entstehung und Ausbreitung des ...
Max Horkheimer (1895 – 1973) verliebte sich in die Sekretärin seines Vaters, Rose Christine Riekher, genannt Maidon (1887 – 1969), die er zum Ärger seiner Eltern auch heiratete. Ab 1930 leitete Horkheimer das Institut für Sozialforschung. Nach seiner Rückkehr ...
Obwohl es sich um seine eigene Vorlesung handelt, kommt Oskar Negt (*1934) kaum zu Wort. Die Studierenden diskutieren heftig, von allen Seiten werden Meinungen ins Plenum gerufen. Es geht um ein Thema, das die Gemüter ...
Was bedeutet es, im Exil eine neue Heimat zu finden und dann in die alte zurückzukehren? Der jüdische Sozialphilosoph Max Horkheimer (1895–1973), ein führender Vertreter der Kritischen Theorie der „Frankfurter Schule“, emigrierte wie ...
„Lieber Vater, du und die liebe Mutter ihr beide habt den Wunsch meine Stimme zu hören“ – und genauso geht es dem Hörer, bei der ältesten Aufnahme des Tonarchivs der Frankfurter Schule im Archivzentrum ...
Betrachtet man die Fotografie, so trifft zunächst ein Lichtreflex das Auge. Er geht von dem mittleren der drei länglichen, parallel angeordneten Gegenstände aus und wurde wohl durch die Belichtung der Kamera bei ...
„[…] Ueberdies hat besagter Herr mir in Paris eine ächt asiatische, wahrscheinl. aus der großen Gießerei in Tübet herrührende, sehr alte, bronzene Figur des Buddha aufgetrieben, 1 Fuß hoch: vom schwarzen uralten Ueberzug ...
Ein rechteckiger Rahmen aus einem undefinierbaren, aber in die Jahre gekommenen Material, in diesem – hinter Glas – ein schwarzes Passepartout. Darin ein achteckiges, silbrig-glänzendes Porträtfoto, das nochmals von einer feinen, goldenen Borte umgeben ist ...