Sprachnachrichten aus den Sammlungen

Wie ist es, sich mit Universitätssammlungen zu beschäftigen? Mit dem Projekt "Sprachnachrichten aus den Sammlungen" laden wir Studierende, Lehrkräfte und andere ein, über ihre persönliche Erfahrungen und Gedanken bei der Arbeit mit Objekten zu sprechen. Diese Nachrichten, die auch auf unserem Instagram-Kanal @frankfurter_dinge geteilt werden, ermöglichen einen Einblick in die Sammlungen von außen und regen Diskussionen zwischen verschiedenen Universitätssammlungen an.

Haben Sie selbst Lust, was über eine Sammlung zu erzählen? Dann schicken Sie uns bitte eine Sprachaufnahme (max. 60 Sek.) an sammlungen@uni-frankfurt.de!

18.09.2023

Hendrik Mbangu über unerwartete Objekte im Oswin-Köhler-Archiv

Hendrik Mbangu ist der jüngere Bruder des ehemaligen Feldassistenten von Oswin Köhler, Ndo Tinene. Hier teilt er seine Freude über seine Entdeckung eines púmpa Graskorbes, der Lebensmittel für mehrere Monate konservieren kann, wenn er im Boden vergraben wird.
Hendrik Mbangu und andere Khwe-Kollegen kannten solche púmpa nur vom Hörensagen. Das Exemplar im Oswin Köhler-Archiv ist ein seltenes Zeugnis dafür, wie die Khwe früher all ihre Bedürfnisse aus der Wildnis deckten. Während des Workshops in August 2023 wurde diskutiert, wie das Objekt in der neuen Sammlungsdatenbank (CODA) präsentiert werden könnte.

2023/09/18

Hendrik Mbangu about unexpected objects within the Oswin Köhler Archive

Hendrik Mbangu is the younger brother of Oswin Köhler's late field assistant Ndo Tinene. Here, he shares the joy of discovering a púmpa in the collection - a grass basket which can be used to preserve food for up to several months when buried in the ground.
Hendrik Mbangu and other Khwe colleagues only knew about the púmpa from hearsay before coming to Frankfurt. The example in the Oswin Köhler Archive is a rare testimony of the complex material skills and knowledge which enabled the Khwe society to thrive in the bush. During a workshop in August 2023, we discussed how the object might be presented on the new collections database (CODA).

18.09.2023

Snelia Mangonga zur Bedeutung des Oswin-Köhler-Archivs

Snelia Mangonga ist die Enkelin des ehemaligen Khwe-Headmans Martin Ndumba und nahm in August 2023 an einem Workshop in Frankfurt teil, um die Dokumentation der Khwe-Kultur im Oswin-Köhler-Archiv zu diskutieren. Hier geht sie der Frage nach, warum die Sammlung für das die Khwe so wichtig ist.
Der Wunsch, die Sammlung zu nutzen, um jungen Menschen traditionelles Wissen zu vermitteln, führte 2019 zum Auftakt eines Kollaborationsprojekts zur Entwicklung einer mobilen Ausstellung. Die Ausstellung besteht aus einer Reihe von Roll-out-Postern mit Bildern von Objekten aus dem Oswin-Köhler-Archiv und hat es unseren Khwe-Kollegen ermöglicht, die Sammlung in vielen verschiedenen Dörfern im Bwabwata-Nationalpark in Namibia zu zeigen und zu diskutieren.
Snelia Mangonga spricht dennoch den Wunsch aus, die Originalobjekte zurück nach Namibia zu bringen. Die Ausstellung "We are happy to see these things", die derzeit im Schopenhauer Studio zu sehen ist, reflektiert die mobile Ausstellung und andere Kooperationsprojekte, um die nächsten Schritte zu überlegen, die den Zugang der Khwe zu ihrem kulturellen Erbe erweitern könnten.

2023/09/18

Snelia Mangonga about the importance of the Oswin Köhler Archive

Snelia Mangonga is the granddaughter of former Khwe Chief Martin Ndumba, and is currently in Frankfurt for a workshop discussing the documentation of Khwe culture in the Oswin Köhler Archive. Here, she considers why the collection is so important to Khwe people.
The desire to use the collection to teach young people about traditional knowledge led to the initiation in 2019 of a collaborative project and the creation of a mobile exhibition. The exhibition consists of a series of roll-up posters with images of objects from the Oswin Köhler Archive, and has made it possible for our Khwe colleagues to show and discuss the collection across many different villages in Bwabwata National Park in Namibia.
Snelia Mangonga nevertheless raises a desire to bring the original objects back to Namibia one day. The exhibition “We are happy to see these things”, currently on view in the Schopenhauer Studio, reflects on the mobile exhibition and other collaboration projects in order to consider the next steps that could improve the access of Khwe people to their cultural heritage.

18.09.2023

Sonner Ciayi Geria zu seinem Lieblingsobjekt im Oswin-Köhler-Archiv

Sonner Ciayi Geria ist der Vorsitzende des Khwe Custodian Committee im Bwabwata-Nationalpark, Namibia. Während eines Workshops in in Frankfurt erklärte er, dass sein Lieblingsobjekt im Oswin Köhler-Archiv eine Filmsequenz ist, die die Weitergabe des Wissens über die Behandlung der duvu-duvu-Geisteskrankheit zeigt.
Im Rahmen des Kooperationsprojekts zwischen dem Oswin-Köhler-Archiv und den Khwe-Kolleg*innen wurden die im Archiv vorhandenen Filmsequenzen digitalisiert, untertitelt und in Namibia auf USB-Sticks und DVDs verteilt.

2023/09/18

Sonner Ciayi Geria about his favourite object in the Oswin Köhler Archive

Sonner Ciayi Geria is the chairman of the Khwe Custodian Committee in Bwabwata National Park, Namibia. While in Frankfurt for a workshop, he explained that his favourite object in the Oswin Köhler Archive is in fact a film. The footage made by Oswin Köhler depicts the oral transfer of medical knowledge on how to treat the duvu-duvu, a mental health disorder.
As part of the collaboration project between the Oswin Köhler Archive and Khwe colleagues, film footage from the archive has been digitised, subtitled and distributed in Namibia on USB sticks and DVDs. The film, titled “The Life of the Old Khwe,” was on view as part of the exhibition “We are happy to see these things” in the Schopenhauer Studio.

18.09.2023

Thaddeus Chedau zu Herausforderungen des Oswin-Köhler-Archivs

In August 2023 haben wir in Frankfurt vier Kooperationspartner der Khwe begrüßt, die aus Namibia angereist sind, um über die Zukunft des Oswin-Köhler-Archivs zu diskutieren und die darin enthaltenen Materialien ihrer Kultur zu bearbeiten.
Das umfangreiche Material über die Sprache und Kultur der Khwe im Archiv beinhaltet auch 163 Pflanzenpräparate, welche die Khwe-Namen für eine Vielzahl von Heilpflanzen dokumentieren.
Hier erklärt der Khwe-Headman Thaddeus Chedau, dass das Sammeln von Heilpflanzen in weiten Teilen des Bwabwata-Nationalparks inzwischen streng verboten ist, aufgrund von Vorschriften, die das Wildern im angestammten Gebiet der Khwe, das 2007 zum Bwabwata Nationalpark erklärt wurde, verhindern sollen. Das kleine Herbarium im Oswin-Köhler-Archiv ist daher ein wichtiges Dokument des kulturellen Wissens, das zu verschwinden droht.

2023/09/18

Thaddeus Chedau about challenges of the Oswin Köhler Archive

In August 2023, we welcomed four Khwe collaboration partners in Frankfurt, who travelled from Namibia in order to discuss the future of the Oswin Köhler Archive and to work on the materials kept there from their culture.
Among the extensive material relating to Khwe language and culture in the archive are 163 botanical specimens, which record the Khwe names for a large range of medicinal plants. Here, Khwe headman Thaddeus Chedau explains that gathering medicinal plants in large parts of Bwabwata National Park is now strictly forbidden under rules geared towards the prevention of poaching in the Khwe homeland which became Bwabwata National Park in 2007. As a result, the small herbarium in the Oswin Köhler Archive is a vital document of traditional knowledge at risk of disappearance.
As part of the collaboration project, high quality scans of the specimens were produced and printed as a booklet which can be used to do research and education in Namibia. The last two photos show the booklet on display in the exhibition “We are happy to see these things”, on view in the Schopenhauer Studio in August 2023.

08.08.2023

Was sammelt die Sammlung Deutscher Drucke?

Neben fünf anderen Bibliotheken beherbergt die Universitätsbibliothek in Frankfurt einen Teil der Sammlung Deutscher Drucke: eine Sammlung mit dem Anspruch, alle Publikationen in deutscher Sprache systematisch zu bewahren. Die Universitätsbibliothek ist für Publikationen aus dem Zeitraum von 1801 bis 1870 verantwortlich. Aber um welches Material handelt es sich genau?
Hier berichten vier Mitarbeiter*innen aus Frankfurt über die Vielfalt der Publikationen, die sie sammeln. Viele weitere wunderbare Illustrationen findet man im digitalisierten Bestand unter diesem Link.

06.03.2023

Wie verbringt man am besten Zeit im Comic-Archiv?

Irmtraud Vonderheid arbeitet als studentische Hilfskraft im Comic-Archiv der Goethe Universität, der umfangreichsten Sammlung ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Hier gesteht sie das heimliche Vergnügen der Arbeit im Archiv: die gelegentliche Möglichkeit, sich zurückzulehnen und zu lesen.

06.03.2023

Wie kann man die archäobotanischer Vergleichssammlung in einem Wort beschreiben?

Als Forscherin zur Geschichte der frühen menschlichen Interaktionen mit Vegetation und Landschaft in Afrika bezieht sich Alexa Höhn oft auf die rund 19.000 Pflanzenproben in der Archäobotanischen Vergleichssammlung. Wir haben sie gefragt, ob es möglich ist, die Frucht- und Samensammlung mit einem Wort zu beschreiben. Hier ist ihre Antwort!

30.01.2023

Welche Lücken gibt es in der Sammlung politische Bildgedächtnisse?

Judith Blume hat sich mit der Sammlung von Reklamesammelbilder der Goethe Uni während ihrer Promotion auseinandergesetzt und später das Buch Wissen und Konsum (2019) über die hoch-politische Geschichte dieser Bildform veröffentlicht. Hier geht sie der Frage nach, inwiefern Sammlungspraktiken bestimmte Objektgeschichten auslöschen.

IMPRESSUM


Haben Sie Anregungen, Fragen oder Ergänzungen?

Wir freuen uns über Ihre Email an: sammlungen[at]uni-frankfurt.de

Konzept, Entwicklung und Herausgabe der Plattform

Dr. Judith Blume (heute: Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität)
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018; heute: Direktorin des Museums für Industriekultur in Osnabrück)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020; heute: Professur für Theorie der Geschichte an der Universität Bielefeld)

Betreuung der Plattform

Dr. Judith Blume
Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität
Universitätsbibliothek J.C. Senckenberg
Bockenheimer Landstraße 134-138
60325 Frankfurt/Main
Tel: 0049-(0)69-798-39197
J.Blume [at] ub.uni-frankfurt.de

Programmierung

Sven Winnefeld
www.winkin-verlag.de

Design

FGS Kommunikation – Steffen Grzybek, Martin Schulz GbR
www.fgs-kommunikation.de

Developed By

Jatinkumar Nakrani
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Entstehungskontext

Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.

Leitung der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen"

Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020)

Team der Jubiläumsausstellung

Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)

Fotografien

Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.

Filmproduktion

Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
Philipp Kehm (Kamera)
Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)


Finanzierung


Haftungsausschluss/Disclaimer

Die Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt übernimmt keinerlei Verantwortung für die Inhalte von Webseiten, welche durch die auf unseren Seiten angeführten Links erreichbar sind. Die auf solchen Webseiten wiedergegebenen Meinungen und/oder Tatsachenbehauptungen liegen in der alleinigen Verantwortung der/des jeweiligen Autorin/Autors. Da wir auf Änderungen durch Autoren externer Webseiten keinerlei Einfluss haben, weisen wir ferner ausdrücklich darauf hin, dass wir uns Texte oder Aussagen Dritter, welche durch Links auf externen Webseiten zugänglich sind, in keiner Weise zu eigen machen.