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Edda-Sammlung – Institut für Skandinavistik
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Lego-Loki

Kategorien

Urheber

Lego, Artikel 850529

Datierung

2012

Maße

ca. 5 x 4 x 1 cm

Material

Kunststoff

Objekt-Schaufenster

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Lego-Loki

© Dr. Katja Schulz

Eine Schlüsselrolle...

von Dr. Katja Schulz

Als Superschurke macht Loki seinem Bruder, dem Superhelden Thor, in den Marvel-Comics seit den frühen 1960er Jahren das Leben schwer. Da suchte der Marvel Comic-Autor Stan Lee (1922‒2018) im Zuge einer Neuausrichtung der Superhelden-Comics nach einer geeigneten Erweiterung des Personals und stieß auf den nordischen Donnergott Thor – ein Gott als Superheld, das war neu! Seit 1962 fechten Thor und Loki ihre Rivalitäten in den Comic-Serien Journey into Mystery (1962–1966) und The Mighty Thor (seit 1966) aus.

Ursprünglich stammen die beiden Götter aus der nordischen Mythologie. Die vielleicht wichtigste Quelle, die Snorra Edda aus dem isländischen 13. Jahrhundert, charakterisiert Loki knapp und treffend mit den Worten „Loki […] brachte die Götter regelmäßig in hässliche Schwierigkeiten, und oft erlöste er sie mit List“. Kaum ein anderer Gott wird in den mittelalterlichen Quellen mit einer so schillernden Natur dargestellt: als illoyaler Querulant und Unruhestifter einerseits, Vermittler und Problemlöser andererseits. Er verhilft den Göttern zu ihren größten Schätzen und kämpft beim Untergang der Welt, den Ragnarök, auf der Seite der Götterfeinde.

So vielfältig, wie die Eddas ihn schildern, bietet Loki zahlreiche Möglichkeiten zum Anknüpfen und so wird er in der Nachwelt Personifikation des Bösen, Ausgestoßener, Revolutionär oder, anknüpfend an die Trickster-Natur des Gottes, ein zauberkundiger Tausendsassa.

In der Marvel-Serie überlagert sich, je länger sie fortgesetzt wird, immer mehr die Welt der nordischen Mythen mit jener des Marvel-Universe. Zugleich verbreitet sich der Stoff in weitere Medien: Die Comics werden umgearbeitet zu Zeichentrickfilmen und Kinderhörspielen, bringen Postkarten und Figurinen hervor. So richtig Fahrt nehmen die Popularität und das Merchandising dann auf mit den Marvel Cinematic Universe Verfilmungen Thor (2011), The Avengers (2012) und den Follow-ups beinahe im Jahrestakt (2013, 2017, 2018, 2019; für 2021 ist eine Loki-Serie geplant). In der Lego-Produktlinie Marvel-Avengers erobern Thor und Loki nun in Gesellschaft von Captain America und Iron Man die Kinderzimmer und wandern von dort aus weiter in die youtube-Kanäle.

So veranschaulicht der Schlüsselanhänger mit einem Lego-Loki beispielhaft, was bei der Rezeption nordischer Mythen immer wieder und besonders seit dem 19. Jahrhundert zu beobachten ist: die Bewegung der Mythen und Motive durch praktisch alle Medien, das Vordringen in zahlreiche Bereiche der Kultur und ihre Neigung, sich mit anderen Mythologien und Stoffen produktiv zu verbinden.

Dr. Katja Schulz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Skandinavistik, Abteilung Ältere Skandinavistik, an der Goethe-Universität Frankfurt

IMPRESSUM


Haben Sie Anregungen, Fragen oder Ergänzungen?

Wir freuen uns über Ihre Email an: sammlungen[at]uni-frankfurt.de

Konzept, Entwicklung und Herausgabe der Plattform

Dr. Judith Blume (heute: Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität)
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018; heute: Direktorin des Museums für Industriekultur in Osnabrück)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020; heute: Professur für Theorie der Geschichte an der Universität Bielefeld)

Betreuung der Plattform

Dr. Judith Blume
Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität
Universitätsbibliothek J.C. Senckenberg
Bockenheimer Landstraße 134-138
60325 Frankfurt/Main
Tel: 0049-(0)69-798-39197
J.Blume [at] ub.uni-frankfurt.de

Programmierung

Sven Winnefeld
www.winkin-verlag.de

Design

FGS Kommunikation – Steffen Grzybek, Martin Schulz GbR
www.fgs-kommunikation.de

Developed By

Jatinkumar Nakrani
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Entstehungskontext

Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.

Leitung der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen"

Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020)

Team der Jubiläumsausstellung

Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)

Fotografien

Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.

Filmproduktion

Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
Philipp Kehm (Kamera)
Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)


Finanzierung


Haftungsausschluss/Disclaimer

Die Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt übernimmt keinerlei Verantwortung für die Inhalte von Webseiten, welche durch die auf unseren Seiten angeführten Links erreichbar sind. Die auf solchen Webseiten wiedergegebenen Meinungen und/oder Tatsachenbehauptungen liegen in der alleinigen Verantwortung der/des jeweiligen Autorin/Autors. Da wir auf Änderungen durch Autoren externer Webseiten keinerlei Einfluss haben, weisen wir ferner ausdrücklich darauf hin, dass wir uns Texte oder Aussagen Dritter, welche durch Links auf externen Webseiten zugänglich sind, in keiner Weise zu eigen machen.