Das Leben und das Bekenntniß sowie die schauderhaften Verbrechen des Anton Probst

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Signatur

18/23691

Urheber

William Benson Mann

Datierung

1866

Material

Papier

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Das Leben und das Bekenntniß sowie die schauderhaften Verbrechen des Anton Probst

Berichte über Verbrechen üben seit den in früheren Jahrhunderten auf Jahrmärkten angebotenen Flugblättern und Kleinschriften bis zu den true crime-Dokumentationen von heute auf das Lesepublikum eine besondere Faszination aus. Die vorliegende Publikation aus der Feder des Staatsanwaltes William Benson Mann (1816 – 1896), der sich im Gegensatz zur englischsprachigen Ausgabe im Text nicht als Verfasser zu erkennen gibt, beschreibt in allen Einzelheiten die Ermordung der Familie Deering am 25. April 1866 auf einer Farm nahe Philadelphia sowie die anschließende Verhaftung, Verhör und Gerichtsverfahren gegen den Mörder, den auf der Farm als Hilfsarbeiter beschäftigten deutschstämmigen Einwanderer Anton Probst (1838 – 1866). Probst ermordete aus Habgier insgesamt acht Personen, darunter vier Kinder der Familie. Nur der zehnjährige Sohn überlebte, da er zum Zeitpunkt der Morde seine Großeltern besuchte. Die mit großer Brutalität ausgeführte Tat löste in Philadelphia wochenlang Unruhen aus. Tausende Menschen wollten den Tatort sehen, die wütende Menge versuchte mehrfach den Mörder zu lynchen. Probst wurde zum Tode verurteilt und am 8. Juni 1866 hingerichtet. Da die Exekution nicht beschrieben wird, ist anzunehmen, dass W. B. Manns Bericht, um möglichst aktuell zu sein, bereits kurz nach der Urteilsverkündung veröffentlicht wurde. Absatzfördernd dürften neben dem reißerischen Titel sicher auch die drastischen Zeichnungen zum Tathergang von E. Frazer gewirkt haben, die im Buch als Holzstiche abgedruckt sind.

Die Deering-Morde waren seither immer wieder Gegenstand des öffentlichen Interesses und Grundlage belletristischer und dokumentarischer Publikationen, wie zuletzt 2018 Patricia Earnest Suters The Face of a Monster: America’s Frankenstein. Anton Probst wurde in den USA zum Inbegriff des psychopathischen Mörders.

Die vorliegende Schrift ist nur in diesem einen Exemplar in deutschen Bibliotheken nachgewiesen. Der Druckort Philadelphia (Pennsylvania, USA) war im 19. Jahrhundert nicht eben selten für deutschsprachige Publikationen außerhalb des deutschen Sprachgebiets, die ja ausdrücklich zum Erwerbungsprofil der Sammlung Deutscher Drucke zählen.

Zugang zum vollständig digitalisiertem Buch erfolgt unter diesem Link.

Der Text entstand im Rahmen der Vorstellung von ausgewählten Erwerbungen für die Webseite der AG SDD.

IMPRESSUM


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Wir freuen uns über Ihre Email an: sammlungen[at]uni-frankfurt.de

Konzept, Entwicklung und Herausgabe der Plattform

Dr. Judith Blume (heute: Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität)
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018; heute: Direktorin des Museums für Industriekultur in Osnabrück)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020; heute: Professur für Theorie der Geschichte an der Universität Bielefeld)

Betreuung der Plattform

Dr. Judith Blume
Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität
Universitätsbibliothek J.C. Senckenberg
Bockenheimer Landstraße 134-138
60325 Frankfurt/Main
Tel: 0049-(0)69-798-39197
J.Blume [at] ub.uni-frankfurt.de

Programmierung

Sven Winnefeld
www.winkin-verlag.de

Design

FGS Kommunikation – Steffen Grzybek, Martin Schulz GbR
www.fgs-kommunikation.de

Developed By

Jatinkumar Nakrani
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Entstehungskontext

Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.

Leitung der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen"

Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020)

Team der Jubiläumsausstellung

Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)

Fotografien

Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.

Filmproduktion

Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
Philipp Kehm (Kamera)
Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)


Finanzierung


Haftungsausschluss/Disclaimer

Die Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt übernimmt keinerlei Verantwortung für die Inhalte von Webseiten, welche durch die auf unseren Seiten angeführten Links erreichbar sind. Die auf solchen Webseiten wiedergegebenen Meinungen und/oder Tatsachenbehauptungen liegen in der alleinigen Verantwortung der/des jeweiligen Autorin/Autors. Da wir auf Änderungen durch Autoren externer Webseiten keinerlei Einfluss haben, weisen wir ferner ausdrücklich darauf hin, dass wir uns Texte oder Aussagen Dritter, welche durch Links auf externen Webseiten zugänglich sind, in keiner Weise zu eigen machen.