Polichinell ist im 19. Jahrhundert häufig ein Synonym für Kasper und leitet sich ab von Pulcinella einer Figur aus dem süditalienischen Volkstheater.
Polichinell sagt in der 1. Scene des 1. Aufzugs folgendes über sich und seinesgleichen:
"Wie Sie lachen, meine allerschönsten kleinen Dämchen und Herrchen. Sie haben wohl noch nie einen Polichinell gesehen. (Er brüstet sich). Nicht wahr, wir sind stattliche Leute! Wir Polichinellen, das sage ich Ihnen (er fängt mit großer Wichtigkeit an zu erzähle,) stammen aber auch aus uraltem Geschlecht, echtes Römerblut will ich gerade nicht sagen, doch Römerschlag von den Apenninen, lauter Kernholz; - drum sind wir sämmtlich auch zu Rittern geschlagen, wie Sie das an mir in den ehrenvollen Wappenschildern selbst sehen können, die ich davon auf dem Rücken und der Brust trage. (Er zeigt sich in komischer Stellung vorn und rückwärts.) Es giebt ungezogene Leute, welche diese Ehrenzeichen gern anders deuten wollen; allein Trotz ihnen ! für diese bewahre ich ein Instrument, ein so wirksames Instrument, das sei gar bald Mores lehrt. (Er zeigt seinen schweren Stock.)"
Das Werk enthält 10 illuminierte Kupferstiche zu Szenen aus dem Kasperle-Theater.
Der Text entstand im Rahmen der Vorstellung von ausgewählten Erwerbungen für die Webseite der AG SDD.
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Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.
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