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Wie krank ist DAS denn?!

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Urheber

Birte Müller, Yannick de la Pêche (Illustration)

Datierung

2021

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Wie krank ist DAS denn?!

© Wie krank ist DAS denn? © Klett

Bitte beachten Sie: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Sachbuch oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

von Deborah Pancher und Melinda Vartanian

Das erste Sachbuch von Birte Müller erschien 2021 beim Klett Kinderbuch Verlag und berichtet auf unterhaltsame Weise von „Gruselige(n) Krankheiten von früher und heute“. Das 131 Seiten lange Buch, welches den LUCHS Preis im Mai 2021 erhielt, erklärt 14 Krankheiten, von großen Plagen wie beispielsweise Pest und Cholera bis hin zu Leiden, die nahezu noch immer tabuisiert werden. Aufgrund der Aktualität endet das Buch mit einem Kapitel zur Corona-Pandemie.

Geschildert werden in den knapp und bündig gehaltenen Kapiteln die mannigfachen Auslöser verschiedener Seuchen sowie die historischen Behandlungsmethoden und schlussendlich Impfungen, die vielen Krankheiten entgegenwirken können. Eine der behandelten Krankheiten ist die Pest. Die ‚Rattenkrankheit‘, welche eigentlich eine ‚Flohkrankheit‘ ist, wird mit dem Untertitel „Ene mene Muh und raus bist du“ versehen. Es wird verdeutlicht, dass die fehlende Hygiene und die Unwissenheit der Menschen im Mittelalter zu einer großen Pandemie führten. Der schwarze Tod hat mehr als 25 Millionen Menschen getötet.

Nicht zuletzt legt Müller den Fokus unterschwellig auf eine globale Gesellschaftskritik und gibt an, dass die Pest mitunter noch in Ländern wie Madagaskar vereinzelt wütet, obwohl sie bereits in europäischen und nordamerikanischen Ländern bekämpft wurde. Hier wird deutlich, dass ärmere Länder weniger medizinische Fortschritte sehen und nutzen können.

Müller berichtet darüber hinaus von ihrer eigenen psychischen Erkrankung und schlägt hier sanfte Töne an. Dabei appelliert sie eindringlich an die Leser*innen, dass wer sich innerlich leer und überfordert fühlt, sich ohne falsche Scheu oder Scham ärztliche Hilfe suchen sollte. Neben den Informationen zu den Krankheiten gibt uns Birte Müller im „What the F*ck ist eigentlich …?“-Glossar nützliches Wissen von der Dauer des ersten Weltkrieges bis hin zur menschlichen Anatomie.

„Wie krank ist DAS denn?!“ ist in einer umgangssprachlichen, fast schon rabiaten Sprachweise verfasst, die mitunter bei erwachsenen Leser*innen polarisieren könnte. Der ein oder andere Witz ist vielleicht etwas derb, doch das Zielpublikum von Kindern ab 8 Jahren liest eventuell gerne ein erfrischendes Kindersachbuch.

Daneben laden die im Retrostil gehaltenen Illustrationen von Yannick de la Pêche zum Ekeln ein, was den Spannungsfaktor und das Lesefieber bei einem jungen Lesepublikum noch zusätzlich steigern könnte. Mit einem Mix aus Realität und farblicher Erhöhung des Gruselfaktors werden Schmerzen für den Leser*in sichtbar.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Wie krank ist DAS denn?!“ ein unterhaltsames Werk ist und eine junge Leserschaft durchaus in den Bann zu ziehen vermag.

Diese Objektbeschreibung von Deborah Pancher und Melinda Vartanian entstand im Sommersemester 2021 im Kontext des Seminars „Kritik und Wahrheit. Literarische Urteilsbildung in Zeiten von fake news“ unter Anleitung von Felix Giesa am Institut für Kinder- und Jugendbuchforschung an der Goethe-Universität Frankfurt.

Literatur

Müller, Birte: Wie krank ist DAS denn?! , Illustriert von Yannick de la Pêche, Klett Kinderbuch Verlag, 2021, 131 Seiten, ab 8 Jahren.

IMPRESSUM


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Wir freuen uns über Ihre Email an: sammlungen[at]uni-frankfurt.de

Konzept, Entwicklung und Herausgabe der Plattform

Dr. Judith Blume (heute: Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität)
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018; heute: Direktorin des Museums für Industriekultur in Osnabrück)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020; heute: Professur für Theorie der Geschichte an der Universität Bielefeld)

Betreuung der Plattform

Dr. Judith Blume
Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität
Universitätsbibliothek J.C. Senckenberg
Bockenheimer Landstraße 134-138
60325 Frankfurt/Main
Tel: 0049-(0)69-798-39197
J.Blume [at] ub.uni-frankfurt.de

Programmierung

Sven Winnefeld
www.winkin-verlag.de

Design

FGS Kommunikation – Steffen Grzybek, Martin Schulz GbR
www.fgs-kommunikation.de

Developed By

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Entstehungskontext

Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.

Leitung der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen"

Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020)

Team der Jubiläumsausstellung

Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)

Fotografien

Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.

Filmproduktion

Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
Philipp Kehm (Kamera)
Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)


Finanzierung


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Die Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt übernimmt keinerlei Verantwortung für die Inhalte von Webseiten, welche durch die auf unseren Seiten angeführten Links erreichbar sind. Die auf solchen Webseiten wiedergegebenen Meinungen und/oder Tatsachenbehauptungen liegen in der alleinigen Verantwortung der/des jeweiligen Autorin/Autors. Da wir auf Änderungen durch Autoren externer Webseiten keinerlei Einfluss haben, weisen wir ferner ausdrücklich darauf hin, dass wir uns Texte oder Aussagen Dritter, welche durch Links auf externen Webseiten zugänglich sind, in keiner Weise zu eigen machen.