Die anonym erschienene moralisierende Geschichte in Reimen von "Gustav dem naschhaften Knaben", der des Nachbarn Kirschen stiehlt und auf der Flucht in eine Fuchsfalle tappt, ist der erste Band der Schriftenreihe "Schreiber’s Kinderbücher". Der Erfolg der Reihe fußte im Wesentlichen auf jeweils sechs in leuchtenden Farben gedruckten Chromolithografien, die teilweise von Hand nachkoloriert wurden. Die grelle Farbigkeit als Kontrast zu dem mattschwarzen Hintergrund der Konturplatte verleiht der Darstellung eine bis dahin in der Kinderbuchillustration nicht gekannte Tiefe und Brillanz. Im Prinzip wurde jeweils eine Farbe von einem Stein gedruckt, die einzelnen Farbabzüge ergaben im passgenauen Druck das fertige Bild. Text und Illustrationen sind getrennt voneinander auf verschiedene Papierstärken gedruckt, da es sich um unterschiedliche grafische Techniken handelt, der Letterndruck als Hochdruck- und die Lithografie als Flachdruckverfahren.
Der Zeichenlehrer und Lithograf Jakob Ferdinand Schreiber (1809-1867) gründete 1831 in Esslingen mit einem Grundstock von 44 Lithografiesteinen den "Verlag und Lithographische Anstalt J.F. Schreiber", der rasch expandierte und insbesondere ab 1840 mit großem Erfolg illustrierte Kinderbücher, Malbücher und naturkundliche Sachbücher veröffentlichte, an dem Schreibers Teilhaber und Autor Karl Thienemann wesentlichen Anteil hatte, ehe dieser 1849 in Stuttgart seinen eigenen Kinder- und Jugendbuchverlag gründete. Nach dem Tod J.F. Schreibers führte sein Sohn Ferdinand den Verlag weiter, wobei Bilderbücher immer im Zentrum des Verlagsprogramms standen. Bekannt ist der Verlag J.F. Schreiber auch für Plakat- und Reklamedrucke und für seine Wandlehrtafeln für Schulen.
Das von der UB Frankfurt erworbene Buch trägt im Übrigen die Buchhändlermarke von Friedrich Klincksieck, der bekannten Pariser Buchhandlung, die im 19. Jahrhundert vorrangig deutschsprachige Literatur führte.
Der Text entstand im Rahmen der Vorstellung von ausgewählten Erwerbungen für die Webseite der AG SDD.
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Dr. Judith Blume (heute: Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität)
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018; heute: Direktorin des Museums für Industriekultur in Osnabrück)
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Sven Winnefeld
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Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.
Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020)
Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)
Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.
Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
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Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)
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