von Vera Hierholzer
Das jüdische Leben wird durch die Ausübung der religiösen Gebote bestimmt, deren konkrete Umsetzung in den einzelnen Regionen oder Gemeinden über die Jahrhunderte eine eigene Prägung erhielt und zur Entwicklung zahlreicher unterschiedlicher religiöser Bräuche, Minhagim, führte. Ab dem Mittelalter kam es zu einer systematischen Sammlung und Verschriftlichung in Minhagim-Büchern, die auf eine Vereinheitlichung der Bräuche abzielten. Sie beschrieben detailliert die Abläufe der Feiertage und die verschiedenen rituellen Handlungen. Heute ermöglichen die Minhagim-Bücher einen sehr genauen Einblick in den jüdischen Alltag vergangener Jahrhunderte. Das bekannteste Werk dieser Art ist das des Rabbiners Isaak Tyrnau, das erstmals 1566 auf Hebräisch in Venedig erschien. Die erste gedruckte Ausgabe in jiddischer Übersetzung erschien 1590. Spätere Ausgaben wie diese 1722/23 in Frankfurt publizierte Fassung verwendeten Holzschnitte zur Illustration derwesentlichen Elemente der Bräuche und zur praktischen Anleitung. Die Abbildungen wurden in der Regel von Künstlern christlichen Glaubens erstellt, deren Unkenntnisse der jüdischen Gebote manchmal zu Ungenauigkeiten führten. So hat der dargestellte Chanukka-Leuchter nur sieben statt der üblichen neun Arme und ist eine Wiedergabe des siebenarmigen Leuchters im Tempel von Jerusalem.
Dieses Objekt war in der Jubiläumsausstellung "Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität" 2014/2015 zu sehen. Der erläuternde Text wurde für die Ausstellung bzw. den begleitend erschienenden Katalog verfasst.
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Dr. Judith Blume (heute: Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität)
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018; heute: Direktorin des Museums für Industriekultur in Osnabrück)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020; heute: Professur für Theorie der Geschichte an der Universität Bielefeld)
Dr. Judith Blume
Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität
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Sven Winnefeld
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FGS Kommunikation – Steffen Grzybek, Martin Schulz GbR
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Jatinkumar Nakrani
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Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.
Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020)
Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)
Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.
Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
Philipp Kehm (Kamera)
Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)
Die Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt übernimmt keinerlei Verantwortung für die Inhalte von Webseiten, welche durch die auf unseren Seiten angeführten Links erreichbar sind. Die auf solchen Webseiten wiedergegebenen Meinungen und/oder Tatsachenbehauptungen liegen in der alleinigen Verantwortung der/des jeweiligen Autorin/Autors. Da wir auf Änderungen durch Autoren externer Webseiten keinerlei Einfluss haben, weisen wir ferner ausdrücklich darauf hin, dass wir uns Texte oder Aussagen Dritter, welche durch Links auf externen Webseiten zugänglich sind, in keiner Weise zu eigen machen.