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Altorientalische Sammlung
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Tropfenbecher

Kategorien

Signatur

10-075

Datierung

Luristan, Iran, Eisenzeit

Maße

H. 13,6 cm - Dm. 5,7 cm

Material

Bronze

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Tropfenbecher

© Institut für Archäologische Wissenschaften

Der vorliegende Gefäßtyp ist auch als Knopfbecher bekannt. Er erhält seinen Namen von dem kleinen Knopf bzw. Tropfen im Zentrum des gewölbten Bodens. Da der Becher nur umgedreht auf die Mündung gestellt werden kann, handelt es sich um eine Art von Sturzbecher.
Neben den metallenen Tropfenbechern sind auch Exemplare aus Keramik bekannt, die von der mittel- bis in die neuassyrische Zeit in Assyrien und Babylonien in Gebrauch waren. Tropfenbecher aus Metall sind jedoch schon seit der Mitte des 2. Jt.s v. Chr. belegt. Es wurden zahlreiche undekorierte Tropfenbecher in neubabylonischen Gräbern gefunden. Dekorierte Tropfenbecher erscheinen mehrheitlich unter den sog. iranischen Luristan-Bronzen auf.
Diese Becher wurden aus einem einzigen Stück Blech gehämmert, und der reliefierte Dekor hineingetrieben und/oder gepunzt. Bei Ausgrabungen im iranischen Hasanlu wurden stark korrodierte Tropfenbecher entdeckt, die dem Objekt aus der Altorientalischen Sammlung sehr stark ähneln.
Der vorliegende Becher ist zylindrisch geformt und wölbt sich in der unteren Partie zum Knopfboden hin. Der Becher ist mit Treibarbeiten dekoriert. Unterhalb des ausladenden Randes befindet sich ein Kordelband. [Achtung: Kordelbänder sind nur gedreht aus zwei Strängen, Flechtbänder haben mindestens drei Stränge!] Dann folgt ein schmales Band über einem Band hängender Bögen (auch als Zungenfries oder Eierstab bezeichnet) und darunter ein weiteres schmales Band. Der Mittelteil des Metallgefäßes ist durch Zungenblätter nach oben und unten hin gegliedert. In der Partie oberhalb des Bodenknopfs finden sich weitere Verzierungen, dort sind zwei stehende Bogenbänder mit darüber liegenden schmalen Bändern eingetrieben. Um den Bodenknopf ist eine Zungenrosette gearbeitet. Das Gefäß ist nicht vollständig erhalten, circa ein Drittel des oberen Gefäßes mit Rand fehlen.
Mit dem vorliegenden Knopfbecher vergleichbare Objekte stammen aus der Eisenzeit.


Beschrieben von Natalie Mez

Das Objekt wurde im Rahmen des Porjektes "Die Altorientalische Sammlung online" (gefördert durch den eLearning Förderfonds (SeLF) 2020) digitalisiert, erfasst und beschrieben.

Literatur

Walter Meier-Arendt, Bronzen und Keramik aus Luristan und anderen Gebieten Irans im Museum für Vor- und Frühgeschichte, Archäologische Reihe 4, Frankfurt 1984, S. 53.
Ulrike Seidel, Tropfenbecher, in: Reallexikon der Assyriologie. Tiergefäß - Waša/ezzil(i), Bd. 14, Berlin 2014, S. 146 – 149.
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Konzept, Entwicklung und Herausgabe der Plattform

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Entstehungskontext

Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.

Leitung der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen"

Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020)

Team der Jubiläumsausstellung

Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)

Fotografien

Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.

Filmproduktion

Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
Philipp Kehm (Kamera)
Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)


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