von Arne Mrotzek
„Wer von Euch kennt Godins Märchenbuch?“, fragt Benjamin in seiner Berliner Spielzeugwanderung, einem Rundfunkbeitrag für Kinder, bevor er das im Buch enthaltene Märchen Schwester Tinchen nacherzählt und als Anlass nimmt, um mit seinem Hörpublikum einen Streifzug durch die Berliner Spielwarenhäuser zu unternehmen. Das Märchenbuch, das schon damals den meisten Zuhörer:innen nichts mehr sagte, war in Benjamins Kinderstube vorhanden. Und Amélie Godins Arbeiten, so lernt man in einem Brief Walter Benjamins an Gershom Scholem vom 13. Januar 1920, waren für das Ehepaar Benjamin die gemeinsame Lieblingssammlung von Märchen. Auch in der Kinderbuch- sammlung Benjamin findet sich noch ein Buch Godins.
Aber die Suche nach dem Märchenbuch, nach welchem sich Benjamin bei den Kindern erkundigte, ist vergeblich. Sein Fehlen verdeutlicht ganz gut, dass mit Sammlungen immer auch Verlustgeschichten einhergehen, die zwar zu Mutmaßungen einladen, sich dann aber oft nicht nacherzählen lassen.
Zugang zum vollständig digitalisiertem Buch erfolgt unter diesem Link.Arne Mrotzek ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im FID Allgemeine Vergleichende Literaturwissenschaft der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main. Die Objekterzählung entstand im Rahmen der Ausstellung "ein/aus gepackt: Kinderbuchsammlung Benjamin" (Oktober 2022-Februar 2023), in der ausgewählte Bücher der Sammlung aus unterschiedlichen fachlichen und persönlichen Perspektiven kommentiert wurden.
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Dr. Judith Blume (heute: Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität)
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018; heute: Direktorin des Museums für Industriekultur in Osnabrück)
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Sven Winnefeld
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Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.
Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
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Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)
Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.
Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
Philipp Kehm (Kamera)
Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)
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