Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie,
Universitätsklinikum Goethe-Universität
Theodor Stern Kai 7
60590 Frankfurt am Main
© OpenStreetMap
Priv. Doz. Dr. Markus Meissner
Tel. (069) 6301-6845
Markus.Meissner@kgu.de
Momentan ist keine Besichtigung möglich.
Gesamtzahl der Objekte: 229
Objektarten: Moulagen (Wachsmodelle von Hautkrankheiten, hier v.a. derSyphilis, der Hauttuberkulose, der Hauttumoren und diverser Infektionskrankheiten)
Datierung der Objekte: 1904 bis 1955
In der Dermatologie, einem stark morphologisch-deskriptiv orientierten Fach, suchte man seit jeher nach patienten-unabhängigen Darstellungsmöglichkeiten zur Gestaltung von Lehrveranstaltungen. So wurden Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts bevorzugt Moulagenmodelle als Anschauungsmaterial in der dermatologischen Lehre aber auch als abschreckende Darstellungen zur Belehrung der Bevölkerung bezüglich der Folgen der damals recht häufigen Geschlechtskrankheiten verwendet. Bei den Moulagen (Wachsmodellen) handelt es sich um detailgetreue, dreidimensionale, lebensecht aussehende Wachsmodelle erkrankter Körperregionen. Sie wurden als Gipsabdruck unmittelbar am Patienten gefertigt und dann mit einer Wachs-Harz-Mischung ausgegossen, um nach der Härtung kunstvoll bemalt zu werden.
Die Universitätshautklinik verfügt über 229 Moulagen mit deren Sammlung unter dem Ordinariat von Karl Herxheimer (1861-1942) begonnen wurde. Die ältesten reichen in das Jahr 1904 zurück. Sie spiegeln ein breites Spektrum an dermatologischen Krankheitsbildern wider, besondere Schwerpunkte der Sammlung liegen im Bereich der Syphilis, der Hauttuberkulose und den Hauttumoren. Bis zur Emeritierung Herxheimers wurde die Sammlung kontinuierlich erweitert und ein hauptamtlicher Moulageur (Ernst Winkler) eingestellt, auf den ein Großteil der noch vorhandenen Moulagen zurückgehen. In der Blütezeit der Sammlung umfasste sie über 1000 Moulagen, die in einem besonderen Raum der Universitätshautklinik ausgestellt waren. Auch heute noch enthält die Sammlung einige Exponate der berühmtesten Moulageure Europas, wie beispielweise Jules Baretta (Paris), Alfons Kröner (Breslau) oder Theodor Johnson (Freiburg).
Die Moulagen dienten vor der Ära der Farbfotografie als Lehrmaterial zur Ausbildung von Studenten und Weiterbildungsassistenten, wurden aber auch immer wieder im Rahmen von Kongressen zur Darstellung neuer oder seltener Krankheitsbilder genutzt. Auch in der heutigen, digitalen Zeit haben die Moulagen nichts an ihrer Faszination verloren und werden weiterhin in der Lehre und zu Prüfungszwecken eingesetzt, da ihre Dreidimensionalität teilweise dem Farbfoto überlegen ist. Gegenwärtig ist der Großteil der Sammlung in Kisten verpackt und unzugänglich zwischengelagert.
Auswahl erschienener Artikel über die Sammlung:
Melanie Gärtner: Kunstwerke aus Wachs. Die Moulagensammlung des Universitätsklinikums vermittelt einen lebensechten Eindruck von Hautkrankheiten aller Art, in: UniReport 4/19, S.14
Wir freuen uns über Ihre Email an: sammlungen[at]uni-frankfurt.de
Dr. Judith Blume (heute: Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität)
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018; heute: Direktorin des Museums für Industriekultur in Osnabrück)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020; heute: Professur für Theorie der Geschichte an der Universität Bielefeld)
Dr. Judith Blume
Koordinatorin der Sammlungen an der Goethe-Universität
Universitätsbibliothek J.C. Senckenberg
Bockenheimer Landstraße 134-138
60325 Frankfurt/Main
Tel: 0049-(0)69-798-39197
J.Blume [at] ub.uni-frankfurt.de
Sven Winnefeld
www.winkin-verlag.de
FGS Kommunikation – Steffen Grzybek, Martin Schulz GbR
www.fgs-kommunikation.de
Jatinkumar Nakrani
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Die Plattform wurde von der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften entwickelt und im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität im Jahr 2014 eröffnet. Ihr Aufbau war eng mit der Ausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ verknüpft, die von Oktober 2014 bis Februar 2015 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen war. Viele der Objekterzählungen waren auch in der Ausstellung zu lesen und sind im Katalog abgedruckt worden; viele Ausstellungstexte haben wiederum den Weg in die Plattform gefunden. Ebenso wurden die auf der Plattform gezeigten Filme sowie viele der Fotografien eigens für die Ausstellung produziert.
Dr. Judith Blume
Dr. Vera Hierholzer (bis 2018)
Dr. Lisa Regazzoni (bis 2020)
Dr. Charlotte Trümpler (Projektleitung und Kuratorin; Autorenkürzel: CT)
Dr. Judith Blume (Kuratorin, Autorenkürzel: JB)
Dr. Vera Hierholzer (Kuratorin, Autorenkürzel: VH)
Dr. Lisa Regazzoni (wissenschaftliche Mitarbeit, Autorenkürzel: LR)
Die Fotografien wurden von den einzelnen Sammlungen oder Autoren zur Verfügung gestellt sowie von Tom Stern (Sammlungsräume und Objekte), Uwe Dettmar (Objekte) und Jürgen Lechner (Objekte) angefertigt. Die Nachweise finden Sie bei den entsprechenden Abbildungen. Sollte trotz sorgfältiger Recherche ein Rechteinhaber oder Fotograf nicht genannt sein, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis.
Sophie Edschmidt (Regie und Schnitt)
Philipp Kehm (Kamera)
Philipp Gebbe (Musik)
Dr. Charlotte Trümpler (Idee und Beratung)
Die Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen" des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt übernimmt keinerlei Verantwortung für die Inhalte von Webseiten, welche durch die auf unseren Seiten angeführten Links erreichbar sind. Die auf solchen Webseiten wiedergegebenen Meinungen und/oder Tatsachenbehauptungen liegen in der alleinigen Verantwortung der/des jeweiligen Autorin/Autors. Da wir auf Änderungen durch Autoren externer Webseiten keinerlei Einfluss haben, weisen wir ferner ausdrücklich darauf hin, dass wir uns Texte oder Aussagen Dritter, welche durch Links auf externen Webseiten zugänglich sind, in keiner Weise zu eigen machen.